Moonraisers Comeback mit neuem Album und Tour

Im Herbst 2011 verkündete Frontmann Jaba das Ende der Moonraisers.

Nachzulesen in einem auch heute noch sehr lesenswerten Blog. Unbestritten blieb die Qualität der Moonraisers und ihrer Live-Performances. Nun sind die für ein Album und eine Tour zurück und fragen sich „Who are we?”

DubReggaeSka/Rocksteady
InterviewMoonraisersWho Are We

Mit Gründungsjahr 1992 gehören die Moonraisers aus Neuchâtel definitiv zu den Schweizer Reggaebands, die Pionierarbeit geleistet haben. Um ihren ganz eigenen Sound, den Moonstyle-Reggae, auf der Bühne gleich satt wie im Studio klingen zu lassen, waren sie jahrelang als über 10köpfige Truppe live unterwegs. Die Moonraisers spielten sechs Alben ein. Ihre Interpretation von „Hotel California“ ist mit über 6 Millionen Klicks das meist gesehenste Schweizer Reggae Video überhaupt, ein Remake von Yves Larock ihres Songs „Rise Up“ wurde gar zum weltweiten Hit. Dennoch reichte es nie ganz für den Sprung über den „Röstigraben“. Die mediale Aufmerksamkeit und den „Hype“ bekamen andere. Reggaenews.ch sprach im Vorfeld der Comebacktour mit Frontmann Jaba.

Hi Jaba! Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst für das Interview – und schön, dass ihr wieder da seid. Was war Dein Antrieb nach all den Jahren wieder ein Album aufzunehmen? Hat es etwas mit dem „guten Zweck“ zu tun, den Du mal erwähnt hast?

Hallo und schon mal vielen Dank an Reggaenews.ch uns zu featuren. Ja genau, der Hauptantrieb für dieses Moonraisers-Album war ein Projekt. Mit dem Erlös des Albums und der Tour soll ein Stück Land gekauft werden, welches wir dann zur Verfügung stellen werden um darauf gesundes Essen anzupflanzen und ein gesundes Leben leben. Musik machen wir “unter uns” sowieso immer wieder und zudem auch immer mehr in Richtung „Teilen“ statt Shows mit kommerziellem Charakter.

„Who are we?“ heisst das neue Moonraisers-Album – eine Frage, welche wir uns immer wieder stellen sollten. Hast Du das Gefühl, das wir uns hier in der Schweiz dessen bewusst sind?

Ich denke diese Frage ist die Frage, die sich ALLE auf der Erde stellen sollten. Und zwar bis kein einziger Zweifel mehr vorhanden ist. Man wird auch nicht die Möglichkeit haben diese Frage von Anderen beantworten zu lassen, denn wir alle sind einzigartig und es gibt keine allgemeine Antwort auf die Frage. Es ist die grösste Frage und gleichzeitig die grösste Lüge. Das Resultat dieser Unsicherheit, unserer eigenen Spaltung, die Frage was und wer wir wirklich sind, kann man am heutigen Geschehen erkennen!

Die Texte des Albums sind zum Teil gesellschaftkritisch, mal subtiler, mal weniger. Aber man merkt in jeder Zeile: Da will uns jemand was mitteilen. Wie wichtig ist die Message in der Musik? Diskutiert Ihr da manchmal innerhalb der Band, wie was gesagt werden will, damit es für alle stimmt?

Moonraisers funktioniert eher als ein “Orchester” als eine Band. Wir haben einen Produzenten, einen musikalischen “Direktor”. Es geht dabei darum eine ganze Produktion zu realisieren, die auch mit der Message übereinstimmt.

Die Texte schreibe ich. Für diese übernehme ich auch die volle Verantwortung. Es ist eine über 30 Jahre gewachsene und wohl durchdachte Message, in der es darum geht, wie man auf Erde leben kann ohne der Erde oder dem Leben zu schaden. Aber klar, wir diskutieren sehr viel darüber, was auf der Erde abgeht. Generell geht es ums Leben aber eben auch über alles, was das Leben zerstört.

Du hast der Schweizer Reggae-Szene vor Jahren mit reggae.ch eine wichtige Plattform gegeben. Verfolgst Du die „Szene“ heute noch? Oder allgemein das Music-Biz?

Mit reggae.ch wurde viel in Gang gesetzt, wir hatten aber immer das Problem, dass ausländische Bands und Festivals nicht daran teilhaben konnten.

Darum wollten wir die Plattform auf eine internationale Ebene ausweiten und gleichzeitig die lokale Szene unterstützen. Die erste reggae.ch-Seite wurde in zwei Jahren von Grund auf programmiert – und hat zehn Jahre lang funktioniert. Wir werden sehen wie es weiter geht! Am Anfang von reggae.ch waren über zehn Leute mit im Boot. Jetzt sind nicht mehr viele da…

Welchen Song auf dem Album gibst Du den Reggaenews-LeserInnen mit auf den Weg?

„Waste Nuff Time”! Wir haben uns lange genug um die Illusionen gekümmert. Vielleicht ist jetzt der Moment sich um Reales und eben Wichtiges zu kümmern.

Tour Dates

  6.9. Chant du Gros Noirment
7.9. Tohu Bohu Sierre
14.9. Label Suisse Lausanne
29.9. Kiff Aarau
13.10. Moods Zürich
3.11. Coupole Biel
1.12. Port Franc Sion
8.12. Royal Tavannes