Pedestrians schweben im „Sweet Space“

Die fünfköpfige Badener Band «Pedestrians» hat am Freitag ihr neues Album «Sweet Space» veröffentlicht. Der Name ist Programm: Die Songs verströmen eine leicht klebrige Süsse, haben grosses Mainstream-Potential und zeigen eine Band, die ihren Stil gefunden hat.

DancehallReggae
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Es glitzert, funkelt und glänzt im «Sweet Space» der Pedestrians. Die 10 Songs des Albums reihen sich nahtlos aneinander, sauber und glatt produziert von Altmeister Dodo. Reggae taucht hier in seiner poppigen Form auf, die eingesetzten Offbeats tönen eher nach Ace of Base oder Coco Jambo denn nach hardcore Reggae. Müssen sie aber auch nicht. Denn die Pedestrians wirken authentisch und fühlen, was sie machen. Soweit das nach einer knappen halben Stunde – so lange dauert der Longplayer – beurteilt werden kann. Die Stimme von Sänger Mike tänzelt gekonnt zwischen den Beats und ist eine der grossen Stärken des Albums.

In einem 20min-Interview diesen Sommer hiess es, die Band wolle «mithelfen, Reggae ideologisch und musikalisch zu modernisieren». Die grossen Aussagen fehlen zwar dafür noch auf dem Album, für den Schweizer Markt wird das Konzept jedoch perfekt aufgehen. Denn ob MyCoke-Jury oder Viva Con Agua, auf die Band können sich alle einigen. Mit Gadget steht zudem eine gut arbeitende Agentur hinter der jungen Band. Highlight des Albums ist für mich der gelungene Tune «Bad Side» und die Gastparts von Naïma und KT Gorique auf dem Track «Mirror».

«Sweet Space» ist ein Album, welches mit jedem Hördurchgang wächst und die Fans des Pedestrians-Sounds glücklich machen wird. Um der Band und ihrer Energie gerecht zu werden, sollte man sie sicher einmal live erlebt haben.