Lila Iké mit The ExPerience: Ein gelungenes Experiment

Am 15.Mai ist die Debut-EP der Jamaikanischen Künstlerin Lila Iké erschienen. Nach diversen Singles gibt es jetzt ein ganzes Werk der aufstrebenden Sängerin zu hören. Auf sieben Tracks bietet The ExPerience eine Bandbreite an Styles und Genres zu hören. Produziert und releast wurde die Platte in Zusammenarbeit mit Six Course Records, In.Digg.Nation Collective und RCA Records/Sony Music Entertainment.  

DubReggaeSka/Rocksteady
Lila Iké

The ExPerience hat ein klares Thema. Im Verlauf der Platte durchleben wir mit Lila Iké zusammen eine Beziehung. Man erzählt von sich selbst, lernt sich kennen, durchlebt das Verliebtsein, braucht Zeit für sich selbst und hofft das es doch nicht enden mag.  

Where I’m Coming From, die erste Single auf der Platte. Passend, definitiv. Auf dem Song beschreibt Lila Iké wo sie herkommt, was für Beobachtungen und Erfahrungen sie gemacht hat. All das wird durch ein dubbigesoldschool, roots Instrumental getragen. 

Solitude bewegt sich zwischen Soul und RnBLila Iké singt über das Gefühl, einfach mal Zeit für sich selbst zu brauchen. Mit einer hauchenden, rauchigen Stimme verführt Sie uns und schlägt mit einem tödlichen Flow in den Versen zu. Hier hört man bereits die ersten Affinitäten zum Hip Hop. Musikalisch wird der Track durch die Geigen am Ende wunderbar abgeschlossen. 

I Spy ist eine der Vorabsingles. Mit einer eingängige Hook und RnB-Breaks wird I Spy zum Afrobeats Banger. Die Basslinie bezieht sich vorallem auf den Gesang von Lila Iké, bleibt jedoch im Hintergrund. Synths schaffen eine besondere Atmosphäre. Und das Video zum Song ist einfach straight up sexy. 

Als vierter Track folgt Stars AligneDer Track wird auf den Riddim von Ihrem Mentor Protoje aus dem Track Bout Noon gesungen. Bereits Mortimer hatte auf der Fight The Fight EP mit No Lies gebrauch vom Riddim gemacht. Was bei Protoje eher Hip Hop lastig war wird bei Lila Iké sanfter und rootiger. Der Song handelt vom Gefühl wenn man verliebt ist und alles passt, die Sterne stehen richtig. 

Mit Forget Me geht dieses Gefühl wieder verloren. Die Beziehung geht langsam zu Ende. RnB und Soul Elemente werden durch klassische Trap Buzz Rolls ergänzt. Ein Moderner Track der trotzdem die charakteristischen Bläser aus dem Roots und Ska einbezieht, leider erst gegen den Schluss – Macht den Einsatz der Horns aber umso wirkungsvoller. 

Second Chance bringt die Verzweiflung des Beziehungsende zum Ausdruck, vielleicht funktioniert es ja beim zweiten Mal. Der Song lebt von seinen gelegenheitlichen Breaks, einem gut gesteuertem Reverbeinem laufendem Bass und den akzentuierenden Bläser die aus dem Hintergrund kommen. Es ist der wohl dubbigste und rootigste Track von der ExPerience EP, was neben Songs wie Where I’m Coming From auch gut die Wurzeln von Lila Iké manifestiert. 

Auf dem “Baltimore Riddim” von Sly&Robbie schliesst Lila Iké Ihre EP ab. Thy Will bedient sich dem Gospel Call&Response Schema bei den Backingvocals. In den Versen dringt wieder der starke Hip Hop Einfluss Iké’s durch. Der Song beendet die EP auf einer positiven Note und lässt einen guten Blick für die Zukunft übrig. 

Kurz zusammengefasst: The ExPerienceLila Iké’s Debut EP, ist ein gelungenes, musikalisches Experiment. Die Platte zeigt die Diversität der Jamaikanischen Künstlerin und Ihre weitreichenden Skills.