Vom Mittelpunkt der Erde bis zur dunklen Seite des Mondes

Von Hazer Baba erscheint gleich ein Doppelrelease, welches für die experimentierfreudigeren Hörer unter euch bestimmt ist. Die EP, wie auch die LP, hören auf den Namen "Terra". Torsten hat sich mit dem anspruchsvollen Release auseinandergesetzt.

Zum Release:

Dub
Hazer Baba

Hazer what? Zugegeben ich kannte diese Band bisher nicht, obwohl sie schon muntere acht Jahre bestehen. Jedoch konnte man sie bisher eher mit psychedelica und Prog Rock in Verbindung bringen als mit Dub oder gar Reggae (siehe ihr letztes Werk „Solveigh“).

Mit ihrem neuen Opus „Terra“ vollziehen sie einen keineswegs inkonsequenten und sogar sehr selbstbewussten Schritt hin zu eben diesen beiden Genres, weswegen die meisten von uns ja hier sind. Wer nur an der jamaikanischen Variante derselben interessiert ist, kann sich jetzt schon getrost ausklinken. Offene Ohren und Geister mit Faible für flächige Soundlandschaften und Freude an Genreverschmelzungen, werden ihre wahre Freude an den Jungs aus Glarus haben. Obwohl „Terra“ laut Pressetext als eine Reise „durch alle Schichten unseres Planeten hindurch bis hin zum Erdkern“ (und zurück) verstanden werden möchte, fühle ich mich musikalisch oft an die dunkle Seite des Mondes (von Pink Floyd) erinnert. Nur mit etwas weniger Stratocaster, deutlich mehr Offbeats und dubbigen Passagen. Was etwas sperrig klingt, ist Genuss in Cinemascope und erfrischend wie die Glarner Alpenluft.

Bemerkenswert ist noch, dass auf der EP drei (relativ kurze) Tracks zu finden sind und auf der LP nur zwei (sinnvollerweise verteilt auf A- & B-Seite). Beide Tracks auf der LP beinhalten wiederum die Tracks der EP und sind um die 20 Minuten lang. Remix mal anders. Nimm dir Zeit für „Terra“. Es lohnt sich. Versprochen!

© Torsten