Female Reggae Voices

Durch mehrere Singles von u.a. Samora, Jo Elle, Naïma oder SumeRR wurde die Vorfreude bereits gesteigert. Morgen ists soweit und das komplette Riddim-Album erscheint online. Wir haben uns mit dem Release und dem weiblichen Reggae-/Dancehall State of the Industry auseinandergesetzt.

Reggae

Zugegeben: Gänzlich neu ist die Idee einer «All Female»-Riddim Selection nicht. Gab es doch bereits in der jüngeren Vergangenheit tolle Projekte wie von Protoje mit dem «Rock & Groove»-Riddim feat. Lila Iké, Sevana, Jaz Elise und Naomi Cowan (nachzusehen hier). Auch im benachbarten Deutschland versammelte das Oneness-Label auf dem «Lioness Order»-Riddim (siehe hier) ausschliessliche weibliche Artists wie Queen Omega, Treesha feat. Queen Ifrica, Kelissa oder Sara Lugo. Und doch sind solche Projekte immer noch notwendig.

Wir schreiben das Jahr 2020, die erfolgreichsten Artists sind «female»: Koffee, Lila Iké und aktuell Sevana mischen das «Biz» ordentlich auf, der meistgespielteste Song überhaupt ist in diesem Moment eine Combo der beiden Rapperinnen Cardi B und Meghan Thee Stallion. Doch noch immer sind Frauen im Musik-Biz und somit auch der Reggae-Szene untervertreten und geniessen einen unfreiwilligen Exoten-Bonus. Den abzuschütteln macht sich nun der Open Season-Gitarrist Res Staudenmann auf und produziert einen fetten Roots Riddim, auf dem 17 «strictly Female Artists» zu Wort kommen, welche allesamt ordentlich abliefern und das Instrumental gekonnt reiten. Auf «Big Names» wurde hier verzichtet, jedoch nicht auf «Big Tunes»: Auf der Selection mit dabei sind nationale und internationale Acts wie Irina Mossi, Samora, Naïma, Jo Elle oder SumeRR, letztere mit einem starken Tunes namens «Black», der das «Black lives matter»-Thema eindringlich thematisiert. Das Projekt wurde mit mehreren starken Vorab-Singles gut aufgegleist und bietet das ein oder andere Highlight.

Wir von Reggaenews.ch freuen uns über den Effort solcher Projekte und die gute Musik, die daraus resultiert. Einziger «Kritikpunkt»: Initiiert, komponiert, produziert und abgemischt wurde die Selection allesamt von «non-females»… Hier scheint es also definitiv auch noch Nachholbedarf zu geben. In der Reggaenews-Redaktion sind Frauen übrigens auch sträflich untervertreten. Wenn du das Team erweitern möchtest, link up here.

Wer noch mehr «Female Reggae» kennenlernen möchte, dem empfehlen wir unsere Spotify Playlist «Reggae Queens» mit den grössten Reggae- und Dancehall-Hits und natürlich unsere ausführlichen Interviews mit Irina Mossi und Open Season zu dem Thema sowie das Review von Lila Iké.
Hier findest du alle Songs der «Female Reggae Voices-Riddim» auf Spotify

Favourite Song der Redaktion: Naïma mit «Rise & Shine»