Wenn sich die Winterthur Altstadt zu einem kunterbunten Wimmelplatz mit Marktständen, Konzertbühnen & Streetperformances verwandelt, dann ist Pfingstwochende und somit auch Afro-Pfingsten.
Immer mit dem afrikanischen Kontinent im Fokus bietet das Afro Pfingsten aber längst nicht nur die rund 250 Marktstände, sondern auch Lesungen, Stadtführungen zur kolonialen Vergangenheit Winterthur’s, unzählige Workshops und sogar eine Theatheraufführung des Stück „Wer hat Angst vorm weissen Mann?“.
Highlight sind natürlich die Konzertabende, die im Salzhaus stattfinden und an vier Abenden mit verschiedenen Schwerpunkten ausgelegt sind. Die Tradition, dass die Reggae-Shows am Freitag über die Bühne geht, ist ungebrochen.
Eröffnet wird der 26. Mai von Msoke aus Zürich, mancherein sicher noch bekannt als Namusoke und dem Feature „Peaceful Riot“ mit Dodo. Bereits 2003 erschien die Single „Murder Time“ – eine Kombination aus Soulgesang und einem HipHop-Beat, das Debütalbum erscheint 2006 und präsentiert einen sehr urbanen Stilmix von HipHop bis Reggae. Liveshows in der Schweiz – u.a. am renommierten Paleo-Festival folgen.
2015 wandelt sich Namusoke zu Msoke und lebt von nun seine männliche Geschlechteridentität aus – keine Selbstverständlichkeit besonders wenn man sich in der oft homo- und transphoben HipHop und Reggae-Szene bewegt. Das aktuelle Album „Don’t Give Up“ ist 2022 erschienen.
Weiter geht’s mit Akabu Queens aus Grossbritianien, der ersten All-Female-Reggae-Band der Welt. Die Wurzeln der Band gehen bis Anfang 1980 zurück und veröffentlichten u.a. auf dem renommierten ON-U Sound Label und standen auf Bühnen wie dem Sumfest in Jamaika. Aktueller Release ist die Single „Muderation“.
Mit Kiddus I konnte das Afro-Pfingsten eine unverkennbare Roots-Reggae-Stimme verpflichten. Sein eindringliches „Graduation in Zion“ wurde auch im Kult-Film Rockers festgehalten und ist eines der groossen Roots-Anthems der 70er Jahre.
Zuletzt tourte Kiddus I mit dem Inna De Yard Projekt und re-intepretierte mit Musikern wie Earl Chinna Smith seine alten Klassiker im neuen Acoustic-Gewand.
Wer sich musikalisch noch nicht gesättigt hat, der kann weitertanzen in verschiedenen Clubs: Reggae & Dancehall mit Real Rock im Albani Club, im Kraftfeld gibt’s Beats, Dancehall & Future Bass Kyidee & Zunami oder im Salzhaus übernimmt zur späten Stunde die Mannschaft der Zürcher Afrobeats Explosion die Plattenteller.
Das Programmheft bietet einen gute Übersicht über das gesamte Afro-Pfingsten Angebot. Hier der Link dazu: https://www.afro-pfingsten.ch/-downloads-/document/1906/Programmzeitung_2023.pdf
DO, 25.05.23: AFROBEAT & HIGHLIFE
Siselabonga I Alogte Oho & his Sounds of Joy I Seun Kuti & Egypt 80
FR 26.05.23: REGGAE NIGHT
Msoke | Akabu Queens | Kiddus I
SA, 27.05.23: URBAN BEATS
Seley | Nativ | Ryan De La Cruz
SO, 28.05.23: AFRO SUNDAY
Djely Tapa | Bongeziwe Mabandla | Elida Almeida