Festivalpreview: Garance, Reggae Sun Ska & Rototom

Reggae
Mundart

festival_crowdDie gleichzeitig schönste und anstrengenste Jahreszeit bricht an – Festivalseason! Hier werden drei Festivals vorgestellt, welche in Frankreich resp. in Spanien stattfinden werden und einiges zu bieten haben.

 

Garance Reggae Festival (23.-26. Juli, bei Avignon FR)
www.garancereggaefestival.com

Das Garance ist sicherlich eines der schönsten Reggae-Festivals Europas. Das kleine Städtchen Bagnols-sur-Cèze (nahe bei Avignon und mitten in der idyllischen Provence) verwandelt sich für vier Tage zum Mekka für Reggaeliebhaber. Die Cèze sorgt tagsüber bei brütender Hitze für die nötige Abkühlung, die Konzerte beginnen zum Glück erst am Abend.

Das normalerweise sehr rootslastige Line-up bietet dieses Jahr auch für Fans der modernen Spielarten des Reggae einige musikalische Leckerbissen. Nebst Veteranen wie Michael Prophet, Ken Boothe, Errol Dukley oder der legendären, wiederauferstandenen UK-Band Black Roots sind auch Künstler wie Beenie Man, Capleton, Anthony B oder Lutan Fyah am Start.

Wie immer sind einige sehr exklusive Bookings gemacht worden. King Yellowman spielt einen seiner seltenen Europagigs und Mafia & Fluxy, eine der berühmtesten Rhythmsections Jamaikas spielen zusammen mit Jah Shaka ein wohl nie so gehörtes Konzert. Ebenfalls sehr selten zu sehen sind Ras Michael & The Sons of Negus, welche traditionelles Nyabhingi-Drumming mit Roots Reggae verbinden.

Nebst der Hauptbühne gibt es auch einen Dub Corner, wo jeweils die Creme de la Creme des Dubs über das Soundsystem von Blackboard Jungle die Massive in Ekstase versetzt. Dabei sind das King Shiloh, Mungo’s Hi-Fi oder Jah Observer (um nur einige Namen zu nennen). Das Festivalticket kostet 100 Euro.
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Reggae Sun Ska Festival (31. Juli – 3. August, bei Bordeaux FR)
www.reggaesunska.com

Während das Garance in etwa dem Reggae Jam Deutschlands entspricht, könnte man das Reggae Sun Ska mit dem Summerjam vergleichen: Das Line-up ist extrem vielfältig und das Festival ist sogar noch grösser als das Garance.

Dieses Jahr findet das Reggae Sun Ska nur gerade 10 km vom Stadtzentrum Bordeaux entfernt statt. Auf ganzen sechs Bühnen wird einem wie gesagt ziemlich alles geboten. Die Vertreter des jamaikanischen Reggae Revivals sind mit Raging Fyah, Chronixx, Protoje und Kabaka Pyramid gebührend vertreten. Ebenfalls nicht zu kurz kommen Rootsartists wie Bunny Wailer, Clinton Fearon (ehem Gladiators Leadsänger) Pablo Moses, Winston Jarret oder Ashanti Roy (von The Congos). Midnite versorgt derweilen am Eröffungsabend das Publikum mit dem langsamst möglichen, live funktionierenden Roots. Mit The Skatalites und Madness kommt aber auch die schnelle Musik nicht zu kurz. Für die zeitgenössischen Känge sorgen Beenie Man, Busy Signal oder Shaggy. Auch französischen Reggae kann man am Festival hören: Danakil, Mo‘ Kalamity, Jah Gaïa, Païaka oder European Reggaecontest-Gewinner Wailing Trees aber auch Afrikas Tiken Jah Fakoly, welcher in Frankreich fast schon Götterstatus inne hat, werden den Heimvorteil zu nutzen wissen.

Auch hier gibt es einen Dub Corner und ein Dancehallzelt, in welchem Sounds wie Sentinel für lange Nächte sorgen werden. Für vier Tage zahlt man wiederum 100 Euro.

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Rototom Sunsplash (16. – 23. August, zwischen Barcelona und Valencia / Spanien)
www.rototomsunsplash.com

Das Rototom ist sozusagen das Mass der Dinge was Europas Reggae Festivals angeht: es hat die meisten Besucher und ein unglaublich breites Line-up auf 5 Bühnen. Eine Zusammenfassung der Namen, die dabei für die musikalische Unterhaltung sorgen, lohnt sich kaum. Am besten schaut ihr euch das ganze auf der Website gleich selber an.

Nebst der Musik gibt’s am Rototom ein riesiges Rahmenprogramm: an der Reggae University wird von Musikern und anderen Exponenten des Reggaes das Wissen der Festivalbesucher erweitert; am Sozialforum wird über Probleme der Welt und deren Lösungen diskutiert; es gibt ein „African Village“ und eine Art Kids- und Familiencorner. Sportliche Animation und Yoga sowie ein eigener Zirkus sorgen für beste Unterhaltung.

Auch hier beginnen die Konzerte gütlicher Weise erst am Abend, sodass tagsüber am Meer oder sonst wo Energie getankt werden kann.

Momentan zahlt man für 8 Tage inkl. Camping 220 Euro, die Preise erhöhen sich aber noch bis zum Festival. Hier wird der Vorverkauf empfohlen.

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