Etana UND Michael Rose am selben Abend? Ein solches Konzertpackage mit der momentanen schönsten Femalevoice aus Jamaica und dem ehemaligen Frontmann der legendären Rootsband ‚Black Uhuru‘ sollte man sich natürlich nicht entgehen lassen. Also geht’s einmal mehr ins Aarauer Kiff, ohnehin eine der besten Locations für internationale Reggaeshows in der Schweiz.
Angekommen in der Location eginnt die Show pünktlich wie angekündigt (alle Auswärtigen und ÖV-Reisende danken) und auch wenn das Kiff noch etwas leer ist, legt die Backing Band los. Wie nicht anders erwartet, ist Etana’s Stimme auch live ‚top a top‘ und genauso überzeugend wie auf Platte. Ihr Repetoir beinhaltet nicht nur ihre Hitsongs wie ‚I Am Not Afraid‘, ‚Wrong Adress‘ oder die Alborosie Combination ‚Jah Blessing‘, auch Dawn Penn’s ‚No No No‘ wird angespielt, sowie eine äussert gelungene Version von ‚Don’t Let Me Down‘ (ein Beatles Tune, der auch schon von Marcia Griffiths gecovered wurde).
Michael Rose‘ Karriere dauert mittlerweile mehr als 35 Jahre an. Nach einer kurzen Solophase startete er 1977 als Leadsänger von Black Uhuru durch und erlangte internationalen Erfolg. Ihr Album ‚Anthem‘ gewann 1983 den erstmals verliehenen Grammy für ein Reggae-Album. Nach seinem Weggang von Black Uhuru blieb Michael Rose als Solokünstler aktiv und veröffentlichte gut 20 Alben.
Auf Michael Rose’s Setliste standen mehrheitlich Black Uhuru Songs (wie ‚Guess Who’s Coming To Dinner‘, ‚What Is Life‘ oder ‚Sponji Reggae‘. Nicht nur klingt seine Stimme genauso gut wie auf den Originalaufnahmen (die gut 30 Jahre zurückliegen), auch verstand es die Backing Band den damaligen Sly & Robbie – Stil gekonnt zu interpretieren. Tanzbarer Uptempo-Roots mit längeren Instrumentalphasen und vereinzelten E-Drum-Sounds, die Anfang 80iger Jahre sehr präsent waren.
Zu den Black Uhuru Klassikern gesellten sich natürlich auch Songs aus Michael Rose’s jüngerer Vergangenheit. 2008 überrannte er ja ziemlich überraschend die Dances mit seinem autotune-verzerrten ‚Shoot Out‘, sowie einer Reihe weiteren Dancehallsingles wie ‚Bad A Yard‘ oder ‚Stronger‘ (mit Bounty Killer & Cham). Im Medleystil performte der gut gelaunte Michael Rose auch weitere Songs auf dem ‚Shoot Out‘-Riddim wie ‚No Escape‘ (Busy Signal) oder ‚Duppy Know Who Fi Frighten‘ (Demarco).
Fotos: Demian Hartmann