Gestern stieg im Riff Raff Zürich die Premiere des Films „Inna De Yard“. Selbstverständlich haben wir uns das Ding reingezogen und empfehlen Dir es uns gleich zu tun. Für die Vibes aber auch für ein wenig ungezwungene Nachhilfe in Reggae-Geschichte.
Einen Überblick über die laufenden Vorstellungen und weitere Infos findest du hier.
Inna de Yard. Das Konzept des Films ist kein komplett neues, aber ein deshalb nicht weniger eindrucksvolles: Die Produzenten holen einige der legendärsten Stimmen und Musiker der Reggae-Geschichte zu einer Art Klassentreffen zusammen, lassen die Vibes von damals nochmal neu aufleben und alt-bekannte Hits neu einspielen.
Neu hingegen ist, dass die Hits in einer unplugged Version – und jetzt kommts – im Freien neu interpretiert werden. Eben im Garten, im Vorhof, im Yard in den für Jamaika charakteristischen Hills in St. Andrews, Kingston. Eine wunderbare Idee, wenn man bedenkt dass die meisten dieser globalen Überhits genau dieses authentische, natürliche Feeling Jamaikas in die Welt hinaus tragen konnten eigentlich in dunkeln Keller- und Radiostudios umgesetzt wurden. Die Umgebung ist selbst für die so organische Reggae-Musik nicht ganz gewohnt. Eine Unplugged Session „above the fog [clouds], where It felt like heaven“, fand Judy Mowatt. Musik „in it’s most virgin state“, fügte Winston McAnuff an.
Der Film ist gespickt mit in Frankreich aufgenommenen Live-Ausschnitten aus Live-Shows der Inna de Yard Allstars, welche zusätzlich für das nötige Gänsehaut-Feeling sorgen.
Ganz vorne im Cast des Films finden sich Namen wie der legendäre Sänger, Drummer und Label-Chef Kiddus I, der 1978 durch seine Rolle im bekanntesten Reggae-Film aller Zeiten – im Film Rockers – einen ordentlichen Karriereschub erhielt. Ebenfalls an dem Klassentreffen taucht Cedric „Congo“ Myton als einer der Hauptdarsteller auf – unter anderem bekannt als Gründer von „The Congos“.
Weitere Casts sind Rocksteady-Legende Ken Boothe oder auch Derajah und Jah9, die als Artists der jungen Reggae-Generation dafür sorgen, dass der Zuschauer nicht nur melancholisch in der Vergangenheit schwelgt, sondern auch zuversichtlich in die Zukunft und auf die Gegenwart des Genres blicken kann.
Inna De Yard ist ein Must für alle Reggae-Lovers. Der Film handelt weder vom Leben und den ersten Schritte einiger individueller Musiker, noch ist es bloss ein Film über ein jamaikanisches Musik-Genre, sondern ein Film über eine Kultur, einen Lifestyle, die Seele Jamaikas, „The Soul of Jamaica“.
Offizieller Filmstart in der Schweiz am Donnerstag 20. Juni 2019. Screening Infos findest du hier.