"Probably The Next Big Thing" zu sein verspricht der Titel des neuen Albums von Kalles Kaviar. Torsten hat die Scheibe genauer unter die Lupe genommen, hier im Reggaenews.ch-Review.
Vor gut zwei Wochen erschien das mittlerweile siebte Album der dienstältesten Early- Reggae, Ska & Rocksteady-Combo Kalles Kaviar aus der Schweiz. Genauer gesagt aus Basel, dem Kingston Helvetiens am Rheinknie (laut BZ). Umso weniger verwunderlich fliessen bereits im Opener „See The River Flow“ die wunderschönen Harmonien, das traumhafte Posaunen-Solo und der lässige Doo-Wop Backgroundchor zusammen wie ein 3.27 Minuten langer, steady-rockender Fluss.
Die erste Single „24-7 Ska“ kommt etwas knackiger und erinnert mich an Georgie Fames Klassiker „Yeh Yeh“ in der Version der legendären Rico & The Rudies, einmal schön durch den Ska-Wolf gedreht. In einer besseren Welt wären allein schon diese beiden Tunes Grund genug um nicht nur „probably the next big thing“ zu sein.
Ganz ungerührt und auf höchst tanzbarem Niveau geht es dennoch gleich weiter mit dem programmatischen „Wake Them Up“ und im darauffolgenden Titelstück wähnt man sich in L.A. auf einer schweisstreibenden Party der Dirty-Reggae Ikonen „The Aggrolites“. Hie und da wirbelt auch mal eine Brise Dub* die mit süsslichem Rauch geschwängerte Luft durcheinander, immer begleitet von viel wunderbar beseeltem Blechgebläse, einer wabernden Hammond Orgel, dickem Bass und wohlig warmen Analog-Sound. Dieses dreckige Dutzend hochkomprimierter und ausgefeilter Kracher aus eigener Feder hat enormes Hitpotenzial und macht sehnsuchtsvolle Lust auf „Definitely The Next Big Thing“: Sommer, Sonne und Kalles Kaviar live!
*Persönlicher An-Dub-Tipp: „Out Of Control“. Inhaltlich passend zur aktuellen Corona- Shituation und ausserdem lässt es sich ganz hervorragend dazu durch die Home-Isolation skanken, ohne zuviel Bier zu verschütten.