Drei Tage lang verwandeln sich diverse Orte in der Zentralschweiz in Hotspots karibischer Kultur. Vom 9.-11. September läuft nämlich das Swiss Soca Festival. Wie, Wo, Wer und Wieso erzählen Christina und Roger.
Vom 9. Bis am 11. September findet das Swiss Soca Festival statt. Dabei werden unter anderem das Magazin NF49 in Emmenbrücke, das Konzerthaus Schüür in Luzern und sogar der Zugersee mit karibischer Energie belebt. Seit 2017 organisiert ein vierköpfiges Team mit vielzähliger Unterstützung den Event.
Dabei wird zum einen Musik gespielt. Auf dem Programm sind diverse Musiker*innen aus der Karibik wie zum Beispiel Teddyson John von St. Lucias oder Tajé Dormoy Aruba, die am Festival Ihren ersten Internationalen Gig spielen wird. Wieder mit dabei wird auch Scrappy Sinon sein. Spannend wird vor allem der Gig der Swiss Soca Steelband, welche sich eigens für das Festival geformt hat. 14 Köpfe haben sich zusammengetan und bringen mit Ihren Steelpans einen der Pfeiler der Soca Musik ans Festival.
Zum anderen wird natürlich auch die vielseitige Kultur gelebt. Ob mit Farbpulver oder kulinarischen Darbietungen.
Besser erklären und Fragen klären kann aber das OK vom Festival. Christina Baumgartner und Roger Landolt geben uns die Essentials mit:
Liebe Christina, Lieber Roger: Was ist dieses Soca nochmals?
Roger: Soca ist die karibische Musikrichtung Soul Of Calypso, welche Anfangs der 70er Jahre in Trinidad und Tobago entstand. Es ist eine Verschmelzung afrikanischer und indischer Rhythmen und bildet eine der grössten und etabliertesten Musik-Genres der karibischen Inseln. Der Rhythmus der karibischen Carnivals und der Puls der karibischen Kultur.
Ich war noch nie an einem Soca-Event: Bin ich am Festival vollkommen fehl am Platz?
Christina: Ganz im Gegenteil! Soca animiert zum Mitmachen und die Zusammengehörigkeit wird gefeiert. Die Soca Community ist sehr offen und heisst jeden und jede Willkommen. Bist du einmal an der Party angekommen und der Vibe ist übergesprungen gibt es kein Halten mehr.
Das Swiss Soca Festival dauert drei Tage: Sag mir drei Dinge die ich dabei haben sollte am Swiss Soca Festival?
Christina: Good Vibes, offen sein für Neues, ein Rag zum schwingen
Roger: Und vielleicht speziell für den Freitag: Ein paar Kleider zum wechseln, eine Plastiktüte fürs Handy und je nach dem eine Mütze oder sonst einen Haarschutz. Am Freitag gibt’s nämlich als Festival Eröffnung viel Farbpulver. 🙂
Beschreib mir den ersten Tag mit wenigen Worten: Am Soca Colours erlebe ich…
Christina: Farbenspektakel pur! Wir eröffnen unser Festival mit einer Party auf der man mit farbigen Holipulver um sich werfen kann. Ausserdem ist im Ticketpreis nebst einem Pack Farbpulver auch ein T-Shirt enthalten. Das perfekte Souvenir als Erinnerung.
Neben diversen DJ Shows ist auch Scrappy Sinon aus Montsserat live zu sehen.
Roger: Die Idee mit den Farben kommt aus dem karibischen Carnival in Trinidad, wo am Sonntagmorgen in der Früh der Strassencarnival mit viel Farbe eröffnet wird. Jouvert ist eine Ableitung eines antillen-kreolischen Begriffs, welcher im übertragenen Sinne Tagesanbruch bedeutet. In diesem Sinne eröffnen wir farbenfroh unser Soca Festival.
Ein kleiner Tipp unsererseits: Nicht die neusten Klamotten tragen.
Der zweite Tag ist bitzli länger: Ich sollte zum Soca Fever kommen, weil…
Ein Highlight dem anderen folgt!
Christina: Zum ersten Mal überhaupt spielt die neu geformte 14-Köpfige Swiss Soca Steelband bei uns am Soca Festival. Live Musik zum dahinschmelzen!
Roger: Vielleicht noch etwas geschichtliches zur Steelband. Die Steelband ist eine Formation, die sich hauptsächlich aus Steel Pan Spielern zusammensetzt. Das Ganze hat ihren Ursprung in den 1930er Jahren in den Stadtvierteln und Aussenquartieren der Trinidader Hauptstadt Port of Spain. Weil die englische Kolonialmacht das Spielen auf afrikanischen Trommeln verboten hatte, entstanden Gruppen, die mit Bambusstöcken, Flaschen und Löffeln sowie Metallbehältern verschiedenster Art Musik machten. Im Verlaufe der Zeit entwickelte sich daraus ein reger Wettbewerb, bei dem verschiedene Steelbands bis heute jährlich bei dem grossen Highlight, den Panoramas, gegeneinander antreten.
Christina: Wie jedes Jahr dürfen auch an der diesjährigen Edition internationale Künstler und Künstlerinnen nicht fehlen. Teddyson John aus Saint Lucia, Kadija aus Trinidad und Tobago und Tajé Dormoy aus den Niederlanden bzw. Aruba werden an diesen Abend die Schüür zum beben bringen.
Am dritten Tag findet der Soca Cruise statt: Auf dem Soca Cruise erwartet mich…
Roger: Eine dreistündige Bootsparty auf dem wunderschönen Zugersee. Cruises wie diese sind an Carnivals auf der ganzen Welt ein absolutes Highlight. Aufgrund der limitierten – mittlerweile schon ausverkauften – Anzahl Tickets für diesen Cruise erlebt man diesen Festival-Abschluss nur, wenn man zu den treusten Soca-Festival Fans gehört.
Was ist, wenn ich nur Energie für einen Event habe?
Christina: Kein Problem! Für Freitag und Samstag sind auch Einzeltickets im Vorverkauf verfügbar.
Es ist ja schon bald soweit, auf was freust du dich am meisten?
Christina: Ich freue mich am allermeisten auf die Soca Colours Party. J’ouvert ist immer mein Lieblingsevent, seitdem ich karibische Carnivals besuche. Darum freue ich mich dass wir sowas nun auch mal in der Schweiz erleben dürfen.
Swiss Soca Festival gibt es zum fünften Mal. Was habt ihr von den letzten Malen mitgenommen und was ist neu?
Christina: Till, da darf ich dich korrigieren :-D. Dieses Jahr ist bereits die sechste Ausgabe. Wir hatten sogar Corona getrotzt und 2021 und 2020 zwei 1-tägige Mini-Ausgaben durchgeführt. Wenn wir diese nur halb zählen wollen, dann wärs jetzt die fünfte, okay :-D.
Roger: Eigentlich gibt’s jedes Jahr wieder was Neues, eine Weiterentwicklung. Neu ist dieses Jahr auf jeden Fall die Jouvert Party am Freitag. Wir sind super gespannt und freuen uns ausserordentlich auf diesen Abend. Und die Live Steelpan Band am Samstag bedeutet für uns auch eine riesige Neuheit. Denn die ist nicht nur wichtig für uns, sondern auch für die Kultur und Geschichte der Musik.
Christina: Wir haben nebst neuem auch richtige Soca Festival Traditionen. So wird es auch dieses Jahr wieder den absolut einmaligen „Channa Arepa“ geben. „I Love Arepa“ aus Luzern hat diese Mischung aus Venezolanischem, Indischem und Trinidadischem Essen. Den Channa Arepa gibt’s am Freitagnachmittag. Den muss man unbedingt probieren! Der Wurde im allerersten Jahr 2017 kreiert und feiert dieses Jahr ein Comeback.
Ok, Ich wüsste noch nicht ob ich kommen kann, kriege ich auch vor Ort noch ein Ticket?
Christina: Wir empfehlen, wenn möglich unbedingt den Vorverkauf zu nutzen. Tickets für Soca Colours oder Soca Fever werden auch noch an der Abendkasse verfügbar sein, solange Vorrat. Der Soca Cruise (Bootsparty) ist exklusiv im 3-Tages Festival Package erhältlich.
Was wünschst du dir für das Swiss Soca Festival 2022?
Christina: Dass die Festivalbesucher mit einem Lächeln nach Hause gehen und sie es kaum abwarten können bis die nächste Soca Party stattfindet.
Roger: Ich wünsche mir das Soca music und ganz allgemein die karibische Kultur und die des Carnivals besser bekannt wird und die Leute darüber sprechen und ihre positiven Eindrücke teilen.
Danke Christina, danke Roger für das Interview.
Falls du Bock auf den Event hast findest du noch mehr Infos und Tickets auf der Site vom Festival: www.soca-festival.ch.