Max RubaDub veröffentlicht Debutalbum „Style & Passion“

Morgen ist es soweit: Der Oltner Max RubaDub, international tourender DJ und Produzent, veröffentlicht sein Debutalbum "Style & Passion". Wir haben reingehört und empfehlen dir, es uns gleichzutun.

DancehallReggae
Max RubadubReviewStyle & Passion

Wir starten mit „Good Vibes“, einem knackigen Real Rock-Relick, in die Welt von Max RubaDub. Hier zeigt sich bereits, wo die Reise hingehen wird. Die Drums ziehen nach vorne, der Riddim lebt von warmen, eingespielten Horns. Auf dem Song zeigen mit General Trix und G Ras eher unbekannte Artists, was sie drauf haben und überzeugen mit ihren Parts. Nach Stopps im UK (Dark Angel und BNC mit HipHop-Vibes) und Kingston (Skarra Mucci) kommt mit Track No. 4 bereits ein erster, wenn nicht der absolute Höhepunkt des Albums: Luciano läuft auf „Trust and Obey“ zur Höchstform auf und singt seine Lyrics so eindringlich, dass auch der grösste Atheist automatisch zu „Vertrauen und Gehorchen“ beginnt. Ein sehr schöner Tune.

Bereits die nächste Nummer behandelt dann wieder etwas weltlichere Themen: Voicemail feiert „That Body“. Hitverdächtig! Hier stimmen Vibes und Delivery vollkommen. Den Tune werden wir bestimmt bald in den Dancehalls zu hören bekommen.

Es geht abwechslungsreich weiter. Irgendwie angenehm bei jedem Tune einen neuen Vocalist (insgesamt hat Max RubaDub bei diesem Projekt mit über 20 Sängern und Deejays zusammengearbeitet) zu hören. Was ich schade finde ist die Tatsache, dass es kein weiblicher Act auf dieses Album geschafft hat – mal abgesehen von den Background-Sängerinnen. Hätte dem Werk meiner Meinung nach gut getan. Badd Cash liefert clevere Lyrics. Ex-T.O.K.-Member Bay-C flowt gekonnt über einen bouncigen Beat mit „Kingston Town“-Sample. Lutan Fyah zeigt auf dem starken „Jah Nah Sleep“, dass er immer noch zu den Top-Artists gehört, auch wenn heutzutage im schnelllebigen, jamaikanischen Music-Bizz Andere die Hits haben. Mein persönlicher Favourite ist Track No. 12, bei welchem der Berliner Longfingah mit einer schönen Hookline den melodiösen und mit Perkussion angereicherten Riddim auf „Fly Too High“ veredelt – macht Lust auf mehr.

Weitere Highlights sind die Tunes „Dem Nah Ready“ des talentierten Südafrikaners Crosby sowie die Combination der Brooklyn-Veteranen Rocker T und Jamalski, bei denen Reggae auf HipHop trifft – sollte es mehr geben. Eher durchschnittlich liefert Anthony Cruz ab, der Mitte der Nullerjahre mit „Halway Tree“ und „Too Bloody“ zwei ganz grosse Hits in Jamaica verbuchen konnte. Dafür kommt es zum Schluss mit Gappy Ranks-Tune „Millionaire“ zu einem explosiven Abschluss. Gappy gibt sich nicht mit „Breadcrumbs“ zufrieden und schmeisst mit Superlativen nur so um sich. Der Riddim dazu ist sehr zeitgemäss, mindestens ebenso badd wie die Lyrics und geht steil nach vorne.

Max RubaDub mischt die Stile gekonnt und hat sich über die Jahre hinweg einen Trademark-Sound angeeignet, dem man im Verlauf des Albums immer wieder begegnet. Ein Blick aufs Booklet verrät, dass bei den meisten Liedern Luca Bochicchio aka De Luca die Gitarre und Ralf Schick von „The Mighty Roots“ die Basslines eingespielt haben. Passt super und gibt den Tracks eine analoge Wärme.

Alles in Allem ist „Style & Passion“ ein gelungenes Debut-Album. Man darf gespannt sein, wie weit ihn das Release bringen wird. Als selbsternannter Remix-Junkie liegt natürlich eine Remix-Variante nahe.

Max RubaDub – „Style & Passion“ gibt es auf igroove. Mehr „Jamaican Bass“, Remixes und mehr von Max findet du auf Soundcloud. Max Rubadub ist heute ab 20 Uhr bei unseren Partnern von Jam On Radio im Interview. Thing called Tun It Up Radioshow!