Freitag war Reggae Night am Afropfingsten: Pflichttermin für die eidgenössiche Reggae-Fans. Tausende strömten am frühen Abend Richtung Halle53, wo Szene-Stars wie Alpha Blondy, Inner Circle oder Culture auf dem Programm standen.
Eröffnet wurde der Abend von den Dubby Conquerors, die gemeinsam mit Dodo, Elijah und Knackeboul auf der Bühne standen. Neben seinen züridütschen Songs sang Elijah natürlich auch „Do Good In Life„, seinen ersten „Patwa-Tune“. Dodo glänzte wie immer mit einer starken und sympathischen Performance, genau wie Knackeboul, der mit Beatbox-Einlagen und Rap eine Priese HipHop ans Afropfingsten brachte.
Als Julian Marley um 20:00 Uhr die Bühne betritt, gingen an der Abendkasse die letzten Tickets raus. Die Reggae Night war komplett ausverkauft! Während draussen fleissig „Suche Ticket“-Schilder gebastelt wurden, präsentierte Julian die obligatorischen Songs seines Vaters wie „Exodus“ oder „Get Up Stand Up“, aber natürlich auch eigene Songs aus seinem „Awake“-Album. Nach der Show hatte Julian Marley, aber noch längst nicht Feierabend.
Am Merchstand schrieb er fleissig Autogramme und danach gings zur Pressekonferenz. Julian Marley war bester Laune, erzählte Anekdoten aus seiner Jugend und die Bedeutung seiner Musik. Hier ein kleiner Ausschnitt des Interviews über die Afropfingsten-Show und die grossen Fussstapfen (Footstep), die sein Vater hinterlassen hat…
Während Julian Marley mit der Presse beschäftigt war, gings in der Halle53 weiter mit Culture, die mit „Two Seven Clash“ oder „Jah Jah See Dem A Come“ in den 70iger Jahren zwei unsterbliche Roots-Hymnen veröffentlichte. Leadsänger Joseph Hill verstarb vor fünf Jahren während einer Europatour, seitdem führt sein Sohn Kenyatta Hill die Band weiter. Hier ein Ausschnitt vom Interview.
Da der junge Kenyatta Hill sehr redselig war, verpasste ich dann auch die komplette Alpha Blondy Show. Halb so wild, immerhin war der Reggaestar von der Elfenbeinküste schon etliche Male in der Schweiz (zb. auch wieder am 8. Juli zusammen mit Ziggy Marley und Youssou N’Dour am Montreux Jazz). Nur schade, dass er keine Interviews geben wollte….
Als letztes standen Inner Circle auf der Bühne. Die Gruppe existiert bereits seit Ende der 60ger Jahre und wurde in den 70iger Jahren angeführt vom verstorbenen Jacob Miller. Aus dieser Ärä stammen Hits wie „Tenement Yard“ oder „Tired Fe Lick Weed In A Bush“, sowie ein Gastauftritt im legendären Film „Rockers“. Ende der 80ger Jahre formierte sich Inner Circle neu und landete mit „Bad Boys“ einen Monsterhit, dessen Erfolg 1992 von „Sweat (A-La-La-La-La-Long)“ sogar noch übertroffen wurde.
Nach der Show um 1:30 Uhr begaben sich auch Inner Circle an den Merchstand. Kein Ort für ein vertieftes Reasoning, aber hervorragend geeignet für einen kurzen Trash-Talk 😉
Und dann ging’s auch schon wieder Richtung Bahnhof ab nach Hause.
Reggae-Night am Afropfingsten, du warst auch dieses Jahr wieder erste Klasse! Danke.
Das Afropfingsten ist natürlich nicht zu Ende mit der Reggae Night. Am Sonntagnachmittag gibts „Africa Music“ und am Abend Frauenpower (Woman Voices) mit Nneka, Joy Denalane oder Oumou Sangaré. Trefft frühzeitig ein oder kauft euch noch Tickets im Vorverkauf, am Freitag war ausverkauft!!
Konzertbilder und die ganzen Interviews mit Julian Marley und Kenyatta Hill folgen in den nächsten Tagen.