Review: Sebastian Sturm mit „Echoes“ für die Dauerschleife

Nach zwei in Jamaika aufgenommenen und produzierten Alben kehrt Sebastian Sturm auch geografisch zu seinen Wurzeln ins Studio seines langjährigen Freundes und
Weggefährten Martin Pauen zurück.

DubReggaeSka/Rocksteady
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Mit Martin Pauen spielte Sebastian Sturm vor seiner Solo-Karriere in der gemeinsamen Band „Jin Jin“ und Martin war es dann auch, der bei den ersten beiden Sebastian Sturm Alben an den Reglern und Drums sass. Flugs ein paar illustre Freunde und Bekannte um sich geschart und ein Album fast (denn der letzte Track des Albums „Where Have You Gone?“ wurde nicht im Rubin Rockers Studio aufgenommen und fällt produktionstechnisch und atmosphärisch etwas aus der Reihe) wie aus einem Guss gedroppt. Und was für ein Guss! Auf wohlig warm klingendem analog vintage Equipment, mit engelsgleichen Harmonies (von keinen geringeren als Frank Dellé von Seeed und Jahcoustix) und einer extra Portion Soul, entstand im „Rubin Rockers“ Studio klangewordenes Balsam für – eben – die Seele.

Zwischenmenschliche Themen von Herz, Schmerz, Liebe und Freundschaft stehen textlich im Vordergrund. Musikalisch bewegt man sich elegant im Spannungsfeld von Ska, Rocksteady, Early Reggae und Roots. Bei „Rockstone“ wird gerockt und gedubbt und der an Ken Boothe
erinnernde Über-Tune „Soulmates“ kommt mit einer druckvollen Melodica und den bereits erwähnten harmony vocals aus einer besseren Welt. Es riecht nach Motown, Stax, Duke Reid und süssem Weed. Die Arrangements und das Songmaterial sind auf erstaunlich hohem Niveau und es ist fast nicht zu glauben, dass sich unter den 14 Songs nur zwei Coverversionen befinden. Und diese sind dann noch nicht einmal von den üblichen Offbeat Verdächtigen, sondern von Bob Dylan („Man In Me“) und – zu meiner ganz besonderen persönlichen Freude – von den legendären, amerikanischen Sumpfrockern Creedence Clearwater Revival („Hideaway“). Auch musikalisch bewegt sich Sebastian Sturm also zurück zu den Wurzeln und schafft damit sich selbst und den geneigten Hörenden einen festen, sicheren Halt und einen geschützten akustischen Raum, den man momentan bestens gebrauchen kann.

Ein reifes, spannendes und zeitloses Album das mich sicherlich noch ein paar Monde in Dauerschleife begleiten wird. Und dessen Echos vielleicht sogar noch etwas länger.