Fusion Square Garden überraschten uns vor wenigen Wochen mit einer völlig unerwarteten - musikalisch ungewohnten - EP und bringen zugleich alle Landessprachen mit interessanten Featuring-Gästen auf einer Platte zusammen. Collie hat sich für euch mit dieser Neuerfindung der Berner Roots-Reggae-Band auseinandergesetzt.
Die EP von Fusion Square Garden kannst du Dir hier anhören:
Ich gebe es zu, meine Italienisch-Kenntnisse sind wie die Aussichten auf Live-Shows diesen Winter: eher bescheiden. Also musste ich den Titel der neuen Fusion Square Garden EP «Carburante» erstmal googlen. «Treibstoff» meint der Übersetzter, und ich finde den Titel treffend. Denn genau das liefert uns die 9-köpfige Band aus Bern: Den dringend benötigten «Treibstoff» für die Seele in diesen Zeiten.
Seit 1999 sind FSG zusammen unterwegs, haben Hypes kommen und gehen sehen, sage und schreibe 7 (!) Studioalben veröffentlicht – was ziemlich viel ist für eine Schweizer Reggae-Band – den ein oder anderen Hit in der Tasche und unter anderem auch zeitweillig einen Major Label-Deal. Vor allem aber sind die Jungs sich selber und dem Reggae treu geblieben. Obwohl mir persönlich Fusion Square Garden im Roots Reggae-Style immer am Besten gefallen hat, wirkt der Stilmix auf der «Carburante»-EP erfrischend und unterstreicht das Können der Musiker. Und auch die prägende Stimme von Leadsänger Moro entfaltet sich angenehm auf den elektronischen Riddims und erinnert mich ein bisschen an Dre Island oder auch Skip Marley. Dazu kommen Features, welche gut abliefern: Cookie The Herbalist im Titelsong und QC von Troubas Kater – meiner Meinung nach sowieso einer der Top MCs des Landes – sowie Jusht von Liricas Analas mit einem rätoromanischen Part.
Die «Carburante»-EP ist eine gute Gelegenheit für FSG-Fans und Liebhaber der karibischen Musik, die Band mal in einem anderen Stilgewand zu hören. Für die Roots Reggae-Fans gibt es auch eine gute Nachricht, und zwar ist ein «Part 2» der EP mit 5 Roots-Tunes in der Pipeline. Zusammen werden die EPs dann im Frühjahr auf Vinyl erscheinen. Und im besten Fall wird die Massive nächstes Jahr live dazu tanzen können. Die Tunes hätten es auf jeden Fall verdient, und live zählt die Band erwiesenermassen zu den Besten des Landes.
Favourite Tune: «Es Zeiche»